Der Klang deiner Stimme

Dein Stimmklang ist so individuell wie dein Fingerabdruck.

Deine Stimme durchläuft im Verlauf deines Lebens Klangänderungen, die auf das natürliche Wachstum deines Körpers und die Entwicklung deiner Persönlichkeit zurückzuführen sind.

 

Als Baby

Der erste Laut in deinem Leben geschieht unmittelbar nach deinem ersten Atemzug. Diese erste Lautäußerung gibt erste Hinweise auf deinen Lebenswillen und deine Lebenskraft. Sollte dieses Signal nicht ertönen, läutet bei den Anwesenden sofort eine Alarmglocke.

Diese erste Stimme klingt mehr quäkend und dünn. Sie gibt akustische Hinweise darauf, dass sie spontan und reflexartig erklingt.

 

Als Kleinkind

Mit laufender Entwicklung des kleinen Wesens verändert sich die Stimme mehr in einen persönlichen Klang. Der Klang spiegelt den bewusster werdenden Stimmeinsatz wider. Beim Sprechen lernen wird das Klangspektrum erweitert. Zuerst verfügt das Baby über einen kleinen Wortschatz, den es jedoch intuitiv klanglich erweitert, indem es den Worten eine kleine Melodie hinzufügt und Fragen und Aussagen integriert.

Die Persönlichkeit scheint immer mehr durch. Die wachsenden Lebenserfahrungen ändern den Klang der Stimme. Das familiäre Umfeld spiegelt sich darin. Erste Parameter lassen sich bereits erschließen:

Welche Grundstimmung schwingt hindurch?

  • Klingt die Stimme fröhlich und selbstbewusst?
  • Klingt die Stimme laut und fordernd?
  • Klingt die Stimme leise und schüchtern?
  • Klingt die Stimme abwehrend und Distanz einfordernd?

 

Als Schulkind

In der Schulzeit durchläuft das Kind seine zweite große prägende Zeit. Der Klang der Stimme festigt sich weiter: Im Positiven, wenn durch den vermittelten Lernstoff mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit entsteht. Im Negativen jedoch kann die Schulzeit durch einschüchternde Erlebnisse den Klang der Stimme auch so beeinflussen, dass die Stimme leiser wird, sich ihres Klanges nicht bedient und im Extremfall verstummt.

 

In der Pubertät

Der Wechsel, dem die Stimme in der Pubertät unterliegt, ist physiologisch bedingt. Das Wachsen des Sprechapparates verändert die physikalische Struktur des Kehlkopfes und der Stimmbänder. Die Stimme wird oftmals tiefer und verändert Ihre Klangstruktur.

 

Als Erwachsener

Als Erwachsene wenden wir unsere Stimme so an, wie wir sie durch unser bisheriges Leben zu gebrauchen gelernt haben. Unsere Persönlichkeit tönt durch sie hindurch. Wir tragen in ihrem Klang die gesammelten Erfahrungen unseres bisherigen Lebens. Wer sich schon immer gerne in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet hat, wird dies weiterhin tun. Wer grundsätzlich schüchtern oder gar verängstigt ist, dem wird es schwerfallen, das Wort zu ergreifen.

 

Die Altersstimme

Da die Stimme und der ganze Stimmapparat durch feinabgestufte Muskeln bewegt wird, kann es im herkömmlichen Alterungsprozess zu einer Erschlaffung dieser Muskeln kommen. Die Stimme verliert mit zunehmendem Alter an Geschmeidigkeit und Klangvolumen.

 

Welchen Profit bringen dir diese Informationen?

Wenn du dich in diese Teilaspekte deines Stimmklanges hineinfühlst, hast du bereits erste Ansatzpunkte, um einen Bezug zum Klang deiner Stimme aufzubauen.

Wenn du weißt, wie die Umstände bei deiner Geburt waren, sind da z.B. die Punkte:

  • Hatte die Atmung spontan eingesetzt?
  • Waren die ersten Reflexe spontan vorhanden?
  • Musstest du in den Brutkasten?
  • Gab es Aufregung, den Atmungsvorgang bei dir zu erwecken, da er nicht automatisch einsetzte?

Im weiteren Verlauf spielen Faktoren des ersten Willkommens hinein.

  • Warst du in deiner Familie herzlich willkommen?
  • Wurde dein Erscheinen als Belastung empfunden?
  • Bekamst du Liebe und Zuneigung?
  • Wurde auf dich reagiert, wenn du mit deiner Stimme auf dich aufmerksam machtest?
  • Wurdest du in die Ecke gestellt, wenn du weintest?

 

Natürlich ist es schwierig, an diese Informationen heranzukommen. Wenn du jedoch die Möglichkeit hast, deine Eltern oder eventuell auch deine älteren Geschwister zu fragen, nutze sie, und frage sie z.B. nach den Umständen um deine Geburt. Es gibt auch die Möglichkeit, beim feinfühligen Hineinspüren auf diese Fragen Antworten zu finden.

 

 

Die kleinkindliche Entwicklung:

Hier spielen folgende Faktoren hinein:

  • In welchem Dialekt oder Sprachraum bist du aufgewachsen?
  • Wie war die Grundstimmung in deiner Familie?
  • In welcher Tonalität (liebevoll/aggressiv) wurde kommuniziert?
  • Wurde wenig oder viel gesprochen oder gar diskutiert?
  • Durftest du dein Stimmchen erklingen lassen, wenn es um Freudenausdrücke ging?
  • Wie war der allgemeine Duktus der häuslichen Sprache?
  • Waren aggressive Ausdruckweisen verpönt oder im täglichen Gebrauch?

Gerade in dieser Phase wird die häusliche Sprachatmosphäre sehr intensiv aufgenommen!

 

Die Schulzeit

Zu diesem Zeitpunkt hast du deine ersten großen Prägungen für deine Stimme bereits erfahren. Als du daraufhin in die Schule kamst, waren diese Prägungen bereits ausschlaggebend für deinen individuellen Sprech- und Stimmeinsatz.

  • Hast du dich spontan gemeldet, wenn dich dein Lehrer dazu aufforderte, die eigenen Ideen mitzuteilen?
  • Warst du selbstbewusst und hast sofort das Wort ergriffen?
  • Hattest du eine Hemmung, loszureden?
  • Bliebst du stumm, weil du davon überzeugt warst, dass deine Ideen nutzlos oder unwichtig seien?
  • Hattest du eine Sprachstörung, für die du dich schämtest?

In der Schulzeit verfestigen sich die frühkindlichen Prägungen, wenn du nicht die Chance hattest, dich aus ihnen in irgendeiner Weise zu befreien.

 

Die Pubertät

In der Pubertät kommen neue und zusätzliche Herausforderungen auf dich zu.

Dein sich transformierender Körper stellt zunächst eine Herausforderung für deine Selbstwahrnehmung und dein Selbstbild dar. Dein Körper durchläuft rasche Veränderungen, die zum Teil auch Wachstumsschmerzen mit sich bringen. Dein Spiegelbild zeigt dir eine andere Person, welche dir zunächst in dieser Übergangsphase fremd und nicht so sympathisch erscheint.

Gerade in der Pubertät können sich diese Prägungen durch die Transformation deines Körpers und deiner Stimme weiter verfestigen.

 

Der Klang deiner Erwachsenenstimme

Alle bisher erwähnten Möglichkeiten deiner stimmlichen Prägungen bilden die Grundlage für den täglichen Gebrauch deiner Stimme. Hierzu gehört auch die Fähigkeit, deine Stimme mit deinen Emotionen zu verbinden.

Die Lautstärke:

  • Sprichst du eher laut, wenn du dich zu Wort meldest?
  • Sprichst du leise und möchtest dich gleichzeitig verkriechen?

Wenn du deine Stimme vorrangig aus deinem Denken heraus einsetzt:

  • Bist du in der Lage, deine Stimme in einer Melodie fließen zu lassen?
  • Kannst du deine Stimme mit deinen Emotionen oder deiner Begeisterung verbinden?

Wenn du emotional gesteuert bist:

  • Herrschen deine Emotionen über deine Stimme und lassen dich unsicher erscheinen?
  • Überschlägt sich deine Stimme, als stecktest du mitten in der Pubertät?

 

 

Die Stimme lässt sich jedoch auch im Alter wieder fitter machen. Da die Hauptmerkmale der gealterten Stimme zu einem großen Teil auf die erschlaffende Muskulatur des Kehlkopfes zurückzuführen sind, besteht auch hier noch immer Verbesserungspotential.

 

Das sind die mächtigen Themen, die uns mit dem Klang unserer Stimme verbinden. Sie existieren größten Teils im Unbewussten. Deshalb fühlen wir uns hilflos und irgendwie fremdbestimmt, wenn wir versuchen, uns diesem Feld zu nähern und zu öffnen.

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